Aktuelles aus Gütenbach
Volkstrauertag steht für Erinnerungskultur
Volkstrauertag steht für Erinnerungskultur
Trauern stellt eine empathische Superkraft dar
Anlässlich des Volkstrauertags lud auch Bürgermeisterin Lisa Hengstler zu einer Mahnfeier auf den Gütenbacher Friedhof ein. Unter Begleitung der Musikkapelle, einigen Kammeraden der freiwilligen Feuerwehr sowie Vertretern des Deutschen Roten Kreuzes legten die Bürgermeisterstellvertreter Jörg Markon und Lorenz Wiehl einen Kranz am Ehrenmahl nieder. Die Totenehrung übernahm Kommandant Martin Merz. In Ihrer Ansprache hob die Bürgermeisterin die Bedeutung von und den Nutzen von Trauer für unsere Gesellschaft hervor. Wege zu Trauern heben sich immer mehr von den rein kirchlichen Wegen ab. Oft orientieren sich die, die Antworten suchen, an einem humanistischen Weltbild. Trauern zu können ist eine empathische Superkraft. Wer trauern kann und vor allem wer getrauert hat, wird ein besserer Mensch. Dies hat eine Gruppe von Wissenschaftlern an der Universität Würzburg 2021 bestätigt, als sie in einer Studie den Unterschied zwischen Trauer und Depression untersucht hat. Individueller Verlust und die damit verbundene Trauer machen über einen längeren Zeitraum betrachtet empathischer. Deshalb ist die Fähigkeit zu trauern eine tragende Säule unseres gesamten Miteinanders: Trauer spielt eine zentrale Rolle im Prozess der persönlichen und oft schmerzhaften Anerkennung sich verändernder Lebenssituationen – wie etwa bei der Anerkennung des Verlustes einer nahen oder geliebten Person. Für unser Zusammenleben ist es daher essentiell, einen Weg zu finden wie die Abschiedskultur ein Angebot sein kann an jeden, der Trauer, Verlust und Abschied in seinem Leben erfahren musste und erfahren wird. Eine gute Trauerkultur muss Friedhöfe auch als Orte der Begegnung und des Miteinanders begreifen – eines Miteinanders, das verstanden hat: Trauer ist die Antwort und nie das Problem. Wir brauchen Trauer für unser Zusammenleben: Trauer bedeutet vor allem, sich etwas zu trauen. Auch deshalb ist die deutsche Erinnerungskultur mehr als nur ein Rückblick auf die Vergangenheit. Sie ist eine Verpflichtung gegenüber den Toten, eine Verantwortung für die kommenden Generationen und eine Mahnung an uns alle: Wir dürfen nicht nachlassen, uns für eine Welt einzusetzen, in der Toleranz, Respekt und Menschlichkeit herrschen, schloss Hengstler Ihre Ansprache.
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